2012 – 25 Jahre offizielle Partnerschaft

Wiedersehen unter Freunden

Eine Schwaikheimer Delegation besuchte vom 13. bis 16. September 2012 die Partnergemeinde Gorron
Die Delegation, angeführt von Bürgermeister Gerhard Häuser, wurde verstärkt durch Mitglieder des Gemeinderats und des Partnerschaftsvereins. Die Reise begann am frühen Morgen des 13. September. Nach etwa 12 Stunden Fahrt erreichte der Bus um 18 Uhr die neue Veranstaltungshalle Espace Colmont, wo Bürgermeister Jean-Marc-Allain, der Vorsitzende des dortigen Partnerschaftskomitees Joseph Poirier und die Gastfamilien die Besucher aus Deutschland empfingen.

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Allain und Poirier hießen die Gäste herzlich willkommen und erläuterten das vorgesehene Programm für den viertägigen Aufenthalt. Bürgermeister Häuser und der Vorsitzende des Schwaikheimer Partnerschaftsvereins Tilo Schmid dankten im Namen der Besucher für den herzlichen Empfang. Nach einem Begrüßungstrunk ging es in die Gastfamilien. Die meisten Schwaikheimer kannten ihre Gastgeber bereits aus früheren Begegnungen.

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Kurzweiliges Besucherprogramm
Der nächste Tag begann früh für die Gäste und ihre Gastgeber. Die Organisatoren der Begegnung hatten einen ganztägigen Ausflug geplant. Um 8.45 Uhr ging es mit dem Bus nach Angers zur „Terra Botanica“, einen spannenden Themenpark rund um die Pflanzenwelt.

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Neben vielen lebenden Pflanzenexemplaren bot der 110.000 Quadratmeter große Park auch tiefe Einblicke in die Geschichte der Pflanzenzucht sowie ihre Verbreitung und Nutzung für Lebens- und Genussmittel, Kleidung, Baustoffe oder medizinische Präparate und Heilmittel. Die Geschichten, Abenteuer und Fakten rund um die verschiedensten Pflanzen, wurden teils mit Lautsprechern, szenischen Geräuschen, Filmen, Beleuchtung oder sogar durch kleine Showspektakel den Besuchern nahegebracht. Erst am späten Nachmittag kehrten die Ausflügler erschöpft aber mit vielen neuen Eindrücken nach Gorron zurück. Den Abend konnten alle frei gestalten.

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Gemeinsame Arbeitssitzung und Kranzniederlegung
Am Samstagvormittag stand zunächst eine zweistündige Führung durch Gorron auf dem Programm, die nicht nur den deutschen Gästen viele unbekannte Aspekte der Stadtgeschichte, ihrer Kultur und Architektur eröffnete.

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Bei einer gemeinsamen Arbeitssitzung in der Halle Espace Colmont am Nachmittag tauschten sich Deutsche und Franzosen über kommunale Projekte im Bereich der regenerativen Energien aus. Der Gorroner Bürgermeister stellte vier kommunale Photovoltaikanlagen vor und sprach über das neue Hackschnitzelheizkraftwerk, das sechs Einrichtungen der Gemeinde – drei Schulen, die Post, das Schwimmbad, die Sporthalle und die Polizeiwache – umweltfreundlich und kostengünstig mit Wärme versorgt. In seinem Vortrag sprach Bürgermeister Gerhard Häuser über die Gründung der BürgerEnergie Schwaikheim eG und ihre Bemühungen, die Energiezukunft in der Region aktiv mit zu gestalten. Dabei stellte er auch das wichtigste Projekt der Initiative vor, nämlich die Errichtung einer Photovoltaikanlage auf dem Dach des neuen Kinderhauses in der Badstraße.

Darüber hinaus wurde im Rahmen der Arbeitssitzung sowohl von französischer als von deutscher Seite der Wunsch nach einem regeren Kulturaustausch geäußert. Einen konkreten ersten Vorschlag gab es auch: Man könnte die Zusammenarbeit der Jugendorchester von Schwaikheim und Gorron intensivieren, indem man eine gemeinsame Probewoche in einer der beiden Gemeinden organisiert. Eine Auswahl junger Musiker könnte gemeinsam einige Musikstücke üben und anschließend diese in einem Konzert mit dem jeweils örtlichen Orchester vor Publikum spielen. Die Probewoche sollte, da waren sich beide Seiten einig, in der Ferienzeit stattfinden. Entsprechende EU-Fördermittel für den Jugendkulturaustausch könnten ebenfalls beantragt werden. Als erster möglicher Termin für das gemeinsame Proben wurden die Herbstferien 2013 vorgeschlagen.

Nach der gemeinsamen Arbeitssitzung legten beide Bürgermeister einen Kranz am Denkmal für die gefallenen deutschen Soldaten des 2. Weltkriegs bei Route de Couesmes, etwas außerhalb von Gorron, nieder. Bei dieser Gelegenheit überreichte der Vorsitzende der ehemaligen Kriegsheimkehrer André Ledauphin Bürgermeister Häuser ein Bild vom alten deutschen Soldatenfriedhof, der sich bis 1961 ganz in der Nähe des Denkmals befand.

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Fröhliche Jubiläumsfeier
Der Kranzniederlegung folgte am Samstagabend der Festakt zur offiziellen Feier des 25. Partnerschaftsjubiläums. Bei dieser Gelegenheit bekräftigten beide Bürgermeister mit der Unterzeichnung einer Urkunde erneut ihre Absicht, den Dialog zwischen den Bürgern zu fördern, um durch ein besseres gegenseitiges Verständnis die Freundschaft zwischen Deutschland und Frankreich zu vertiefen. Häuser bezeichnete die zahlreichen persönlichen Beziehungen, die durch die Gemeindepartnerschaft entstanden sind, als stabile Basis und Garant für einen dauerhaften Frieden in Europa. „Wie wichtig diese Freundschaft zwischen Deutschland und Frankreich für unseren Kontinent ist, beweist sich gerade jetzt in der Finanz- und Wirtschaftskrise, in der unsere beiden Staaten in enger gemeinsamer Abstimmung um Lösungen ringen.“ Tilo Schmid und Joseph Poirier, die Vorsitzenden der Partnerschaftsvereine, dankten ihrerseits ganz herzlich allen, die im Laufe der Zeit die Partnerschaft zwischen Schwaikheim und Gorron eingeleitet, gefördert und engagiert unterstützt haben.
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Zur Jubiläumsfeier gab es auch Geschenke. Der Schwaikheimer Bürgermeister erhielt eine Bronzeskulptur, die zwei eng umschlungene Walzertänzer zeigt. Dies sei eine Allegorie für die harmonischen Partnerschaftsbeziehungen zwischen Schwaikheim und Gorron, erklärte der Erschaffer der Skulptur Michel Duchemin. Auch die Schwaikheimer überreichten ein Kunstwerk als Jubiläumsgabe: Ein Gemälde von Rainer Hofmann mit der bekanntesten Ansicht Schwaikheims, nämlich den beiden Rathausgebäuden mit ihren Brunnen und der Mauritiuskirche im Hintergrund. Der fröhliche Abschlussabend fand im Espace Colmont bei Tanz und Musik statt. “Der Besuch in Gorron hat unserer Partnerschaft neuen Schwung verliehen“, zog Bürgermeister Gerhard Häuser Bilanz. Häuser lud die Partnergemeinde zu einem Gegenbesuch in Schwaikheim im nächsten Jahr an Christi Himmelfahrt ein.

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