21.05.2008 Wo der Champignon wächst

Schwaikheimer Delegation in der Partnergemeinde Gorron

Schwaikheim (wz). Erstmals ging es beim Besuch einer Schwaikheimer Delegation in Gorron mit den französischen Partnern an die Loire.
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Pilze zu Füßen der Besucher aus Schwaikheim: Besichtigung einer Zuchtanlage. Bild: Privat

Mitgefahren waren Gemeinderäte, Vertreter des Partnerschaftsvereins und der Feuerwehr, insgesamt etwa 40 Leute. Es hätten mehr sein können, wenn nicht gleich anschließend die Pfingstferien gewesen wären. So hatte mancher andere Pläne. Aber auch die Franzosen hatten ihre Terminprobleme, schließlich waren sie am Wochenende zuvor zum zehnjährigen Bestehen ihrer Partnerschaft mit einer englischen Gemeinde auf der Insel.

Erstmals fuhren die Vertreter aus Schwaikheim mit den Gorronern an die zweieinhalb Stunden entfernte Loire, nach Saumur. Auf dem Programm stand die Besichtigung und eine Vorführung der „Cadre Noir“, einer Reitschule, eine Attraktion im Niveau vergleichbar der berühmten spanischen Reitschule, berichtet Tilo Schmid, Vorsitzender des Partnerschaftsvereins. Im dortigen Tuffsteingebiet wurde nach dem Essen in einem urigen Höhlenrestaurant eine Pilz-/Champignon- und Schneckenzucht besichtigt. Auch ein Abstecher zu einem rund 100 Jahre alten Weingut durfte nicht fehlen. Tags darauf stand eine Sitzung mit dem Partnerschaftsverein und dem dortigen Gemeinderat an. Dabei ging es insbesondere um die Betreuung von Kleinkindern. In Gorron läuft derzeit ein Pilotprojekt, bei dem sich auf privater Basis ausgebildete Erzieherinnen mit Unterstützung der Gemeinde bei den Räumen und den Betriebskosten zusammentun, um tage- oder stundenweise Betreuung anzubieten. Während in Deutschland bislang die gerade drei Jahre alt gewordenen Kinder in den Kindergarten kommen, beginnt in Frankreich in diesem Alter bereits die Vorschule, erläutert Schmid.
Trotz Meeresnähe ein Hallen- und Freibad

Nach der Sitzung besichtigten die Schwaikheimer die für eine 3000-Seelen-Gemeinde beeindruckende Infrastruktur von Gorron. Dort gibt es unter anderem ein kombiniertes Hallen-Freibad mit einem ein- und ausziehbaren Dach. Das Bad ist im Sommer allerdings sonntags geschlossen. Am Wochenende und an den Feiertagen ist nämlich das etwa 80 Kilometer entfernte Meer eine übermächtige Konkurrenz. Weiter machte sich die Delegation einen Eindruck von der umgebauten Sporthalle, vorher eine Mehrzweckeinrichtung. Dort gibt es jetzt für die hochklassigen Gorroner Judoka einen speziellen Anbau, Kraftraum und Sauna, zudem verfügt das Gebäude über eine etwa sieben Meter hohe Kletterwand. In Gorron gibt es außerdem eine Halle extra für seine ebenso erfolgreichen Tischtennisspieler, fensterlos, mit speziellem künstlichen Licht und idealem Boden für diesen Sport. In Bau ist eine einstockige, pavillonartige Seniorenwohnanlage, geplant eine Festhalle mit etwa 800 Sitzplätzen. Außerdem gibt es ein Freizeitgelände mit einem Hochseilklettergarten und einer „Swing“-Golf-Anlage, auf der dieser Sport mit kürzeren Bahnen als beim „normalen“ Golf gespielt wird.