27.07.2009 Eingespieltes Team besteht Praxistest

Eingespieltes Team besteht Praxistest

Feuerwehr und Rotes Kreuz prüfen sich selbst bei der Hauptübung und zeigen Zuschauern, was sie können

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Die Hauptübung der Schwaikheimer Floriansjünger und der Rettungsengel vom Roten Kreuz war am Samstag eingebettet ins Jubiläumsfest der TSV-Fußballer und den Besuch der Freunde aus Gorron. Darunter auch französische Feuerwehrkollegen, die fachkundig und wohlwollend-kritisch begutachteten, was die Deutschen rund um das Vereinsheim des Obst- und Gartenbauvereins (OGV) zeigten.

Kurz nach 18 Uhr dringt Rauch aus dem noch unfertigen Vereinsheim im Freizeitzentrum. Mit Blaulicht und Martinshorn fahren die Einsatzfahrzeuge von Feuerwehr und Rotem Kreuz aus dem Ortszentrum heraus vor. Feuerwehrleute bahnen sich einen Weg durch die zahlreichen Schaulustigen, gehen durch das Schiebetor und mit einer Leiter an der Stirnseite über das Dachgeschoss in das Gebäude, um dort nach Verletzten und hilflos Eingeschlossenen zu suchen. Vier Menschen – im wirklichen Leben Kinder vom Jugendrotkreuz, die begeistert mittun – werden gefunden, ins Freie gebracht und dem Roten Kreuz übergeben, das in einiger Entfernung eine Versorgungsstation aufgebaut hat.

Parallel dazu wird eine Schlauchleitung bis hinunter zum Zipfelbach aufgebaut, über die nun das benötigte Löschwasser gepumpt wird. Ein feiner Tropfennebel, vom Wind getragen, bringt den Zuschauern und dem benachbarten goldgelben Weizenfeld eine leichte Abkühlung – vom richtigen Standpunkt zur Sonne aus kann man sogar einen kleinen Regenbogen bestaunen. Nach einer knappen Dreiviertelstunde ist alles vorbei, die Pumpen werden abgestellt, die Schläuche aufgerollt, die Ausrüstung zusammengepackt.

Doch dies stellte nur den ersten Teil der Übung dar. Es geht noch weiter, auf dem Kreisel hinter der Fritz-Ulrich-Halle. Dort wird von den Feuerwehrleuten kunstgerecht ein Auto zerlegt, um zu demonstrieren, wie bei Unfällen eingeklemmte und verletzte Unfallopfer befreit werden können. Kommandant Uwe Grünwald beschränkte sich bei dieser Übung auf die Rolle des Moderators, der den Zuschauern das Geschehen erläuterte. Die Verantwortung für den reibungslosen Ablauf lag bei seinen Zug- und Gruppenführern. Die wiederum hatten alles souverän im Griff: ein eingespieltes Team, in dem jeder seinen Platz kennt und seine Aufgabe beherrscht.

Genau das gilt es ja auch zu prüfen bei einer Hauptübung, wie die Zusammenarbeit der einzelnen Züge funktioniert. „Die Feuerwehr Schwaikheim hat zwei Züge, der dritte Zug ist das Rote Kreuz! Unsere Zusammenarbeit könnte gar nicht besser sein!“, beschreibt Uwe Grünwald das Verhältnis der beiden Rettungsdienste im Ort. Gleichwohl am Samstag der Praxistest: Klappt die Befehlsstruktur vom Einsatzleiter über die Gruppenführer bis zu den Leuten am Einsatzort reibungslos? Treten Probleme beim Aufbau zweier getrennter Funkkanäle auf? Steht im Ernstfall ausreichend Löschwasser zur Verfügung?

Während für die einen nahtlos nach der Übung das Feiern in den TSV-Zelten begann, hieß es für die anderen erst einmal Ausrüstung aufräumen und wieder auf Vordermann bringen. Denn wenn es um das Wohl und die Sicherheit der Menschen geht, gibt es in Schwaikheim nie eine Auszeit.