Tilo Schmid (Partnerschaftsverein) freut sich über die gelungene Begegnung von Jugendlichen aus Gorron und Schwaikheim
Alles hat gepasst beim diesjährigen Aufenthalt der Gorroner Jugendlichen in Schwaikheim. „Noch nie hatten wir so eine homogene Gruppe wie dieses Jahr“, zeigte sich Tilo Schmid, der Vorsitzende des Schwaikheimer Partnerschaftsvereins, begeistert. Die Partnerschaft sei wieder ein Stück weitergekommen.
Vor der Gemeindehalle stehen sie zusammen, reden und tauschen E-Mail-Adressen aus, in der Halle sitzen sie auf dem Boden im Kreis. Beim Abschlussabend des Jugendaustausches zeigt sich deutlich: Diese Jugendlichen haben zusammengefunden. Deutsche und französische Mädchen und Jungen fühlen sich wohl miteinander, können und wollen kommunizieren.
Das Konzept der Organisatoren vom Partnerschaftsverein ist offensichtlich aufgegangen. In Schwaikheim waren die 21 jungen Franzosen in Gastfamilien untergebracht, beim gemeinsamen Aufenthalt in der Jugendherberge Überlingen am Bodensee waren in allen Zimmern Deutsche und Franzosen gemischt.
Eine Sprachbarriere gab es nicht. Einige deutsche Kinder sprechen Französisch. Wie Johanna, die seit drei Jahren die Sprache ihres Nachbarlandes lernt. „Das hat zum Verstehen gereicht“, fand sie. Henri Dupont, ein Betreuer aus Gorron, hat festgestellt, dass sich die Jugendlichen häufig Englisch unterhalten.
Der Floßbau hat den meisten am besten gefallen
Kommunizieren mussten die 38 Jugendlichen auf jeden Fall: Am Bodensee galt es, an einem Vormittag ein Floß zu bauen – und es zu testen. Alle sechs Exemplare erwiesen sich als schwimmfähig. Wie vielen anderen hat der zwölfjährigen Claire dieser Programmpunkt am besten gefallen. Sie war zum ersten Mal beim Jugendaustausch dabei und war auch vom Ulmer Münster beeindruckt, das die Gruppe auf dem Rückweg von Überlingen bestiegen hatte.
Langeweile konnte bei den vielen Angeboten von Freibad über Freizeitpark Tripsdrill bis zur Wanderung in der Marienschlucht nicht aufkommen. Zusammen mit ihren Eltern, die zum Wochenende angereist waren, besuchten die Kinder noch Schwäbisch Hall und bummelten durch Stuttgart.
Fast ein bisschen wenig freie Zeit hätten sie gehabt, fand Ina aus Schwaikheim. Die programmfreien Abende aber nutzten die Jugendlichen, um sich zum Pokerabend oder zum Grillen auf einem Gartengrundstück zu treffen. „Immer Deutsche und Franzosen, Jungen und Mädchen gemischt“, wie ein Gastgeber erzählte.
Eine andere Gastgeberin freute sich, dass ihre Tochter und die Besucherin aus Gorron sich gut verstanden hätten. „Da fällt die Fahrt nächstes Jahr nach Gorron leicht.“ Denn ein Gegenbesuch in der französischen Partnerstadt ist bereits geplant. Auch die Gorroner Kinder dächten schon an die Begegnung im nächsten Jahr, weiß Manuela Barbé, eine der drei Betreuer aus Gorron. „Ein Kind hat bereits gefragt, bis zu welchem Alter man am Austausch teilnehmen kann.“
Bei so viel Harmonie wird verständlich, warum Tilo Schmid beim Abschlussabend von der Gruppe als „deutsch-französischem Knäuel“ sprach. „Deutsche und französische Kinder waren kaum mehr auseinanderzuhalten“, freute er sich über die gelungene Begegnung. „Bis nächstes Jahr in Gorron“, waren dann auch die passenden Abschlussworte des französischen Betreuers Henri Dupont.