28.08.2006 Die Jugendlichen vertiefen ihre Freundschaft

Partnerschaftsvereine Schwaikheim und Gorron sehen in den Kontakten des Nachwuchses ihr wichtigstes Fundament

Von unserem Mitarbeiter Wolfgang Gleich

Schwaikheim. Eine heiße Disconacht mit mitreißenden Rhythmen und einem virtuos wirbelnden DJ, viel Essen und die Prämierung der besten Bastelarbeit: Schwaikheim ließ sich nicht lumpen, als es am Samstag die Gäste aus seiner französischen Partnerstadt Gorron verabschiedete.

17 Jugendliche zwischen zwölf und sechzehn Jahren und drei Betreuer verlebten zehn Tage in der Partnergemeinde. Am Donnerstag nun waren zwei Busfahrer, acht Eltern, Geschwister und Partnerschaftsverein-Mitglieder gekommen, um die Besuchergruppe wieder heimzuholen.

Tilo Schmid, einer der Vorsitzenden des Schwaikheimer Partnerschaftsvereins, eröffnete den Abend mit einem kleinen Rückblick auf den Verlauf des Jugendaustausches (wir berichteten vom Empfang im Rathaus und dem geplanten Programm). Unter anderem war die Gruppe vier Tage in einer Jugendherberge in Fornsbach, wo sie mit dem Förster durch den Wald und ohne ihn durch ein Flussbett wanderte, Rafting ausprobierte und Steinbilder bastelte.

Jugendtreffen sind sehr wichtig

Schmid dankte allen, die an dem Jugendaustausch mitgewirkt haben. „Wir hoffen sehr, dass es unseren Gästen gefallen hat und sie schöne Erinnerungen von Schwaikheim mit nach Hause nehmen. Wir freuen uns, wenn durch diesen Jugendaustausch neue Freundschaften geknüpft wurden und bestehende vertieft werden konnten. Im nächsten Jahr fahren dann Schwaikheimer Jugendliche nach Gorron. Ich gehe davon aus, dass die Beteiligung wieder groß sein wird.“

Joseph Poirier, der Präsident des Gorroner Partnerschaftsvereins, sprach von einem unvergesslichen Erlebnis, das die Schwaikheimer den Jugendlichen bereitet hatten. Das Programm hatte eine hohe Qualität, die Jugendlichen seien sehr froh und zufrieden und freuten sich jetzt schon darauf, im kommenden Jahr die Schwaikheimer bei sich begrüßen zu dürfen. Gorron befindet sich im Einzugsgebiet der Loire zwischen Bretagne und Normandie. Das größte Geschenk, das die Gorroner Jugend Poirier bereiten könne, sei, wenn jemand aus deren Reihe die Arbeit des Partnerschaftsvereins einmal weiterführe, so der Präsident weiter.
Breites Freundschafts-Fundament

Altbürgermeister Lothar Krüger erinnerte daran, dass man zu Beginn der Partnerschaft vor über zwei Jahrzehnten skeptisch war, ob sie wegen der großen Entfernung überhaupt mit Leben erfüllt werden könne. Aber dank der vielen Leute, die sie mit viel Engagement und Freude weiterführen, habe sie sich wunderbar entwickelt.

In den Anfangsjahren wollte man bei den Menschen ein Bewusstsein dafür schaffen, dass auf der anderen Seite der Grenze nicht die Feinde aus dem Krieg leben, sondern europäische Mitbürger. Krüger sieht heute das Wichtigste in der Partnerschaft, dass sich die Jugend gegenseitig kennen lerne und erfahre, dass auch andernorts in Europa von liebenswerten Menschen eine große Kultur in schöner Landschaft und Umgebung gepflegt werde.

Begeistert über den Jugendaustausch war auch Brunhilde Meßmer, die stellvertretende Bürgermeisterin. Überhaupt sei der Erfolg der Gemeindepartnerschaft darauf zurückzuführen, dass sie nicht nur zwischen den Verwaltungen und Gemeinderäten stattfinde, sondern auf beiden Seiten über ein breites Fundament verfüge: Sie werde von den örtlichen Vereinen nicht nur mitgetragen, sondern ständig aktiv weiterentwickelt. Und je mehr Mitbürger sich für die Freundschaft zwischen den Gemeinden, ihren Einrichtungen und Menschen einsetzten, desto dauerhafter sei der Erfolg, so Brunhilde Meßmer.